Veganes Leder erobert die Modewelt

Veganes Leder ist nachhaltig, ethisch unbedenklich und liegt voll im Trend. Modeschöpfer und Autohersteller greifen immer mehr auf die pflanzlichen Upcycling-Varianten des Klassikers zurück.

Moralisch und ethisch bedenkliche Aspekte der Massentierhaltung, Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern in Fabriken und nicht unerhebliche CO₂-Belastung durch die Lederindustrie – für viele bewusst und nachhaltig lebende Menschen stellen diese Punkte ein klares Argument gegen den Kauf von tierischen Lederprodukten dar.

Es ist Fakt, dass Leder als Material – langlebig und robust – aus unserem Alltag kaum wegzudenken ist. Schuhe, Taschen, Jacken und Accessoires aus gegerbter Tierhaut sind Teil des modernen Lifestyles. Schon vor Jahrtausenden entdeckten die Menschen den Nutzen von Leder als Nebenprodukt der Jagd und verwendeten es als Kleidung, Schutz und Werkzeug. Zum Glück leben wir in einem Zeitalter, in dem Funktion, Stil, Nachhaltigkeit und Ethik einander nicht ausschliessen müssen.

Modischer Luxus ohne Leid

Moderne Techniken und Innovationen machen es möglich, aus natürlichen, nicht-tierischen Stoffen vegane Alternativen herzustellen, die genauso widerstandsfähig und ästhetisch wie Leder sind – und dabei weder Mensch, noch Tier, noch unserer Umwelt schaden. Seit einiger Zeit boomen deshalb pflanzenbasierte Lederalternativen in verschiedensten wichtigen wirtschaftlichen Sparten und Zweigen.

Allen voran – wenig überraschend – findet veganes Leder vor allem in der Modeindustrie immer grösseren Anklang. Schon ist der Trend zu «ethical fashion» sichtbar. Modebewusste Trendsetter bestehen auf Qualität und legen dabei grossen Wert auf moralisch vertretbare Herkunft und Produktion sowie nachhaltige Materialien. Das wissen auch die Modemacher – und setzen auf ungewöhnliche Stoffe als Ersatz für die Tierhäute.

Zum Einsatz kommen hierbei vor allem pflanzliche Fasern, wie die von bestimmten Pilzsorten, Äpfeln und sogar Kaffeebohnen und -blättern! Von Schuhen aus Piñatex – einer patentierten Version von Leder aus Ananas-Fasern – über Jacken aus wachsbeschichteter Baumwolle oder gar luxuriösen Designer-Handtaschen aus gepresstem Kork, die Bandbreite der pflanzlichen Lederverarbeitung in der Modeindustrie ist enorm. Aber auch wiederverwertete Gummireifen, zu stylischen Gürteln und Schmuckstücken verarbeitet, erfreuen sich grossen Zuspruchs. Dem Upcycling-Trend sei Dank!

Innovation und Nachhaltigkeit

All diese Alternativen zu herkömmlichem Leder sind sowohl von der Optik als auch von der Qualität ganz klar sehr nahe am Original. Teilweise sind sie sogar robuster, um einiges kostengünstiger und vor allem unbestritten nachhaltiger. 

Auf veganes Leder setzen jedoch nicht nur Modeschöpfer. Auch fortschrittliche Automobilhersteller gehen mit der Zeit und haben die Vorteile dieser Alternative erkannt. Denn nicht nur beim Antrieb, sondern auch bei der Innenausstattung wollen sie nachhaltiger werden. Immer mehr ist veganes Leder auch bei den Autokäufern gefragt – nicht nur von Vegetariern und Veganern.

Im Innenraum des brandneuen Mazda MX-30 des japanischen Automobilherstellers Mazda finden sich daher viele umweltfreundliche Materialien. So ersetzt Mazda beispielsweise echtes Leder durch vegane Alternativen. Zusammen mit weiteren nachhaltigen Materialien wie recyceltem PET mit natürlicher Textur für die Türverkleidungen oder umweltfreundlich gewonnenem Kork für die Mittelkonsole wird so eine moderne, komfortable Atmosphäre geschaffen, tierisches Leid vermieden und gleichzeitig die Umweltbelastung minimiert.