Pepe Lienhard hat als Musiker viel geschafft – nur keinen Hit für die Rente.
Pepe Lienhard hat als Musiker viel geschafft – nur keinen Hit für die Rente. (Stevan Bukvic)
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«Ich habe in den Tag gelebt und mir nicht den Kopf zerbrochen»

Pepe Lienhard ist einer der erfolgreichsten Schweizer Musiker. Doch fürs Alter hat er weniger vorgesorgt, als man meinen könnte.

Von Mark van Huisseling

Die Altersvorsorge des freischaffenden Musikers, sagt man, sind die Hits, die er geschrieben hat. Darunter am besten etwas Saisonales wie «Last Christmas» von George Michael respektive seiner damaligen Band Wham!, das jeweils von Mitte Oktober bis Ende Dezember am Radio, in Einkaufszentren, Parkhäusern und sogar Liften gespielt wird. Und so jährlich wiederkehrende Tantiemen auf das Konto des Rechteinhabers spült.

Peter Rudolf «Pepe» Lienhard ist einer der bekanntesten Schweizer Musiker. Doch seinen grössten Hit «Swiss Lady», der Beitrag unseres Landes am Grand Prix Eurovision de la Chanson, wie die Veranstaltung 1977 hiess, hat nicht er geschrieben. Der Song, der beim europäischen Liederwettbewerb auf Platz 6 landete, ist von Peter Reber.

Lienhard ist Band- und Orchesterleiter, Saxofonist/Flötist, Arrangeur, Interpret et cetera. Aber kein Songwriter, er hat wenige Lieder komponiert. Und darum, verkürzt gesagt, ist er altersvorsorgemässig nicht ganz so gut aufgestellt, wie man vielleicht meint.

Das stört den 74-jährigen aber nicht sonderlich. «Es geht mir gut, ich habe zu tun, bin gesund und glücklich; ich habe eine super Frau, mit der ich in unserem schönen Haus wohne.» Der in Lenzburg Aufgewachsene lebt zusammen mit seiner zweiten Ehefrau Christine in einem über 200-jährigen Bauernhaus am Rande von Frauenfeld, wo es auch Hühner und Kaninchen gibt, das Halten dieser ist eines seiner Hobbys.

Pepe ist ein Thurgau-Fan geworden, seit er die Gegend kennen gelernt hat: «An den Dialekt gewöhnt man sich übrigens auch – obwohl, als Aargauer sollte ich darüber wohl keine Witze machen.»

Vor allem macht Lienhard, oder Pepe, wie ihn die meisten Leute, auch solche, die er nicht kennt, nennen, aber weiterhin Musik. Wie er dies seit über 50 Jahren tut – mit 23 wurde er Profimusiker, davor studierte er vier Semester Jurisprudenz. Das heisst, genau genommen habe er mehr Zeit im Africana, dem damaligen Jazz-Club im Niederdorf, verbracht als im Hörsaal der Zürcher Universität.

Das verschobene Jubiläum

Auch für dieses Jahr waren viele Konzerte geplant. Doch bis auf weiteres finden davon kaum welche statt; der Leader und seine Big Band, sein Orchester, das aus selbstständig erwerbenden Musikern besteht, von denen einige seit über 30 Jahren mit ihrem Chef und Auftraggeber unterwegs sind, treten kaum vor weniger als tausend Zuhörern auf. «Die meisten geplanten Shows werden hoffentlich im nächsten Jahr nachgeholt», sagt er. Was eine gute Sache wäre.

Die für den Frühling 2021 geplante Jubiläumstour zu Ehren seines 75. Geburtstags wurde aber vorsichtshalber auf 2022 verschoben. «Im Moment ist es mit den vielen Unsicherheiten schwierig, ein grosses Projekt aufzugleisen.»

Die ersten 20 Jahre seiner Laufbahn habe er sich kaum den Kopf über die Zukunft zerbrochen, sondern mehr in den Tag hineingelebt, sagt er. Er war ledig – er heiratete 1988 als 42-Jähriger erstmals – und erfolgreich mit seinem Sextett. «Wir spielten im Schnitt an 330 Abenden im Jahr.» Er habe eine Zeit lang nicht einmal eine eigene Wohnung gehabt, sondern im Hotel gelebt. Zweimal jährlich sei er nach Lenzburg in sein Elternhaus gefahren, um die Sommer- respektive Wintergarderobe abzuholen.

«Viele Leute meinen, wenn einer am Fernsehen auftritt, muss er Millionär sein.»

Anschliessend, als Verheirateter und bald darauf auch Familienvater – er hat zwei heute erwachsene Töchter –, mietete er Häuser beziehungsweise Wohnungen, an die er gerne zurückdenkt: «Auf dem Monte Verità bei Ascona hatten wir ein Haus mit wunderschönem Garten, darin lebten sogar Flamingos.» Danach bezog die Familie einen Bauernhof in Mettmenstetten, bevor sie sich in einer grossen Wohnung im Enge-Viertel in der Stadt Zürich niederliess. Wohneigentum kam damals für ihn aber nicht infrage.

Er habe es sich nicht besonders gewünscht, sagt er. Doch auch die nötigen Mittel seien nicht vorhanden gewesen. «Viele Leute meinen, wenn einer am Fernsehen auftritt, muss er Millionär sein – das war bei mir nicht der Fall.» Schlecht verdient hat er zwar bestimmt nicht, doch ein gutes Leben war ihm immer wichtiger als ein höheres finanzielles Polster auf der Bank oder Anlagen an der Börse. Eine Investition, die er sich hingegen leistete: eine kapitalbildende Lebensversicherung, durch die seine Familie geschützt war.

Heute kümmert sich seine zweite Ehefrau Christine, die er 2011 geheiratet hat, um seine Konzerte und die Vermarktung der Marke Pepe Lienhard. Vor allem durch die Zusammenarbeit mit Udo Jürgens, den Lienhard und das Orchester während 30 Jahren auf seinen grossen, oft Monate dauernden Tourneen begleiteten, war Pepe meist sehr gut gebucht gewesen.

Nach dem Tod von Jürgens im Jahr 2014 habe er dann aber mit Überraschung und Freude erfahren, wie gefragt Pepe und seine Bigband als Entertainer, auch ohne Udo, noch immer seien. Und dass sich mit seinem Namen und der Ausstrahlung, die damit sowie mit dem Orchester verbunden ist, nach wie vor ein Publikum begeistern lässt.

Zusätzlich macht er seit einiger Zeit vermehrt Auftritte als Gastreferent. «Vielleicht hätte ich in der Vergangenheit ein paar Dinge anders machen sollen», sagt er. Doch erstens sei man im Nachhinein immer gescheiter, und zweitens sei er nicht der Typ, der an Dingen herumgrübelt, die in der Vergangenheit passierten und sich nicht mehr ändern lassen.

Tanzmusik am Radio

Er schaut lieber nach vorn. Zum Beispiel zum Samstag kommender Woche – am 20. Juni findet wieder der vom Migros Genossenschaftsbund veranstaltete Sommernachtsball statt. In der Vergangenheit wurde diese Veranstaltung mit gegen 3000 Besuchern in der grossen Halle des Zürcher Hauptbahnhofs abgehalten, «unter dem Schutzengel von Niki de Saint-Phalle», sagt er. Dieses Mal geht das wegen der geltenden Abstandsregeln nicht.

Trotzdem wird das Orchester live und direkt in einer grossen Halle spielen – ohne Publikum und mit dem nötigen Abstand zwischen den Musikern. Die Tanzmusik wird über Radio 1 verbreitet. So kann das interessierte Publikum Pepe quasi bei sich zu Hause, oder wo auch immer, empfangen. Sich dafür fein zu machen und zu tanzen, wie es sich für einen Ball gehört, ist natürlich auch dieses Jahr erlaubt.

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Dieser Beitrag wurde durch Commercial Publishing von Tamedia für unseren Kunden Genève Invest erstellt.

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